Ich wiederhole mich nur ungern, aber in diesem Fall ist es etwas anderes, denn wenn es nicht Nestwerk schon gäbe, dann müsste man es erfinden.
Ich arbeite als Lehrer schon immer an Schulen in sozialen Brennpunkten; aus Überzeugung.
In diesen Stadtteilen ist vieles nicht selbstverständlich und vieles, was in anderen Stadtteilen möglich ist, nicht umsetzbar. Das liegt oft an mangelnden Möglichkeiten der Elternhäuser, die nicht von Schulen kompensiert werden können. Offene außerschulische Lernangebote bieten hier eine echte Alternative.
Hier kommt Nestwerk ins Spiel und bringt sich vorbildlich und selbstlos ein, um mit seinen Sponsoren Angebote zu ermöglichen, die viele Kinder in diesen Stadtteilen sonst nie erleben könnten.
Wir waren am 11. September bei jumicar und die Kinder durften sich zwei Stunden im Autofahren erproben.
Wir hatten viel Spaß. Nach der anfänglichen Einweisung begann die Fahrt. Und wie bei Erwachsenen, war es für die Kinder eine Herausforderung, die Lenkung zu verstehen, das Gaspedal nicht mit der Bremse zu verwechseln, die Verkehrsschilder zu beachten und auf der Straße zu bleiben. Nach ersten kleineren „Auffahrunfällen“, Fahrten außerhalb der Straßen klappte es immer besser und die Kinder fuhren immer flotter durch den Parcour.
Das Fazit möchte ich mit einigen Zitaten wiedergeben:
„Klasse, das ist genauso wie bei Mamas Auto!“
„Jetzt kann ich auch das Auto von meinen Eltern fahren, aber das darf ich bestimmt nicht!“
„Bei meinem Onkel hab ich das auch schon mal gemacht…!
„Cool, Cabrios!“
„Warum sind da nur zwei Sitze? – Meine Eltern haben sechs Sitze im Auto.“
Und Alex blieb am Ende im Auto sitzen und wollte partout nicht aussteigen.
Einen Tag später fragten mich Eltern, was wir da eigentlich gemacht hätten, ihre Kinder hätten gefragt, ab wann man ein Auto kaufen kann.
Zusammengefasst hat es also einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Bis auf ein Mädchen war noch keins der Kinder unserer neuen Klasse bei jumicar, so dass es einfach ein tolles Erlebnis war.
Das wir zu Jumicar dank Deutschlandticket mit dem Bus fahren konnten, hat die Sache für uns sehr erleichtert.
Somit bedanken wir uns bei LOS GEHT’S für das Engagement und natürlich auch bei jumicar. Vor Ort hatten wir zwischendurch einen interessanten Austausch mit dem Team von jumicar, über deren Arbeit und deren Engagement und haben auch dort unseren Respekt für dieses Angebot zum Ausdruck gebracht und warum es für unser Quartier so wertvoll ist. Denn gerade Kindern in sozial schwierigen Stadtteilen stehen solche Erlebnisse als Lern- und Erfahrungsorte kaum zur Verfügung, weshalb sie viel mehr Zeit mit den „modernen“ Medien verbringen.
Dafür nochmal unseren großen Dank und machen Sie unbedingt weiter.
Für die Klasse 1b / Grundschule Großlohering
Andreas Q.